„Moment 2“ ist da: Microsoft verteilt das große Windows 11-Update

Windows 11 ist seit Herbst 2021 offiziell verfügbar und stellte ei­ne Änderung der Strategie von Microsoft dar. Denn an sich woll­ten die Redmonder mit Windows 10 nur noch Updates ver­öf­fent­li­chen, entschieden sich aber zu Windows 11. Und das be­kommt nun das Mo­ment 2-Update. Bei Moment 2 handelt es sich allerdings nur um einen Codenamen, offiziell bezeichnet Microsoft die ab sofort verfügbare Aktualisierung als „großes Update“. Das ist auch kein echtes Geheimnis mehr, denn die jeweiligen Features wurden bereits in den vergangenen Wochen und Monaten vorgestellt bzw. per Previews getestet.

Microsoft-Manager Panos Panay schreibt aber nun: „Heute machen wir den nächsten großen Schritt nach vorn und erweitern die unglaubliche Bandbreite und Benutzerfreundlichkeit des Windows-PCs, indem wir ein Windows-Suchfeld und die erstaunlichen Fähigkeiten des neuen KI-gesteuerten Bing direkt in die Taskleiste integrieren. Damit haben Sie alle Ihre Suchanfragen für Windows an einem einzigen, leicht zu findenden Ort.“

Das KI-gestützte Bing per Taskleiste erreichen

Die Suchfunktion ist auch die zentrale bzw. prominenteste Neuerung. Microsoft hat dort auch das neue Bing integriert, die KI-basierte Version der Microsoft-Suchmaschine steht damit auch den Windows 11-Nutzern zur Verfügung – zumindest jenen, die für die Preview-Phase des neuen Bing registriert sind.


Panay gibt hier auch einen Einblick in sein Privatleben: „Für mich persönlich hat diese Technologie einen unglaublichen Einfluss darauf, wie meine Kinder und ich mit meinem Vater, ihrem Großvater, auf Griechisch kommunizieren. Für uns ist es wichtig, mit unserer Heimat verbunden zu bleiben, und dazu gehört auch, die Sprache zu beherrschen“, erklärt der Windows-Chef. „Mit dem neuen Bing-Chat können wir lernen und üben, mit meinem Vater auf Griechisch zu schreiben und zu sprechen. Es ist inspirierend und verändert die Art und Weise, wie wir kommunizieren und uns verbinden, auf eine Weise, die wir uns nie vorstellen konnten.“Windows 11 - Update mit KI-gestütztem BingEndlich auch für iPhones: Phone Link für iOS

Phone Link für iOS

Microsoft hat außerdem den Start von Phone Link für iOS als Vorschau gestartet, damit können Nutzer ihr iPhone leicht mit dem Windows 11-Rechner koppeln. Das ist jene Funktion, die Android-Anwender schon kennen – diese Features stellen wir in einem separaten Beitrag näher vor.

Windows Studio Effects

Wer die integrierte Kamera seines Rechners nutzt, der kann nun auch die Windows Studio Effects besser nutzen. Effekte wie Augenkontakt, Hintergrundunschärfe, automatischer Rahmen und Sprachfokus wurden im Vorjahr eingeführt, sie können aber noch einfacher verwendet werden, denn sie sind direkt über die Schnelleinstellungen der Taskleiste erreichbar.Windows 11 - Update mit KI-gestütztem BingMicrosoft Teams soll praktischer werden

Microsoft Teams-Integration

An sich ist Microsoft Teams eine auf Unternehmen ausgerichtete Lösung, doch Microsoft will Teams auch im Privatbereich positionieren. Doch bisher war die Umsetzung eher suboptimal. Mit dem neuesten Update wird Teams von Grund auf überarbeitet, u. a. um die Vorschau von Videos zu vereinfachen, direkt einen Anruf anzunehmen oder einen Anruf-Link zu teilen.


Neuerungen bei Widgets

Eine weitere Windows-11-Neuerung nach dem Motto „Gute Idee, mäßige Umsetzung“ waren und sind die Widgets. Diese sind zwar grundsätzlich immer noch eher Kategorie „na ja“, langsam sieht man aber einen Fortschritt: Denn Microsoft erlaubt nun eine Vollbild-Ansicht, zudem sind neue Anwendungen dazugekommen, darunter Phone Link, Xbox Game Pass und solche von Partnern wie Meta und Spotify. Windows 11 - Update mit KI-gestütztem BingWidgets sind jetzt auch in Vollbild möglich

Quick Assist-App

Eine weitere Neuerung oder besser gesagt Überarbeitung ist die Quick As­sist-App, diese soll vor allem jenen helfen, die immer wieder Freunden und Verwandten bei Computerproblemen helfen (müssen). Diese heißt bei uns schlicht Re­mote-Hil­fe. Microsoft dazu: „Anwender können Quick Assist direkt über das Startmenü öffnen und sich noch schneller verbinden. Ebenso gibt es die Möglichkeit zwischen dem Teilen des Bildschirms und dem Übernehmen der Kontrolle des PCs hin und her zu wechseln, je nachdem ob sie Hilfe leisten oder brauchen.“

Dazu kommen diverse weitere kleinere Neuerungen:

  • Video-Bildschirmaufnahmen per Snipping Tool
  • Verbesserte Touch-Bedienung
  • Registerkarten in Notepad
  • Neuerungen in Bezug auf Barrierefreiheit
  • Neue Vorschläge für (sparsamere) Energieeinstellungen
  • Suche im Task-Manager
  • KI-gestützte Dateiempfehlungen für mit Azure Active Directory verbundene Geräte

Start ab sofort

Das neueste Update ist ab sofort für Windows 11, Version 22H2 verfügbar. Die Verteilung läuft wie immer gestaffelt, Microsoft geht aber davon aus, dass alles mit dem monatlichen Sicherheitsupdate im März 2023 vollständig verfügbar sein wird. In einigen Fällen sind auch noch Aktualisierungen per Microsoft Storedurchzuführen.

Zusammenfassung

  • Moment 2-Update für Windows 11 22H2: Neue Features & KI-Integration
  • Phone Link für iOS: iPhone mit Windows 11-Rechner koppeln
  • Windows Studio Effects: Kamera-Effekte in Taskleiste integriert
  • KI-gestützte Dateiempfehlungen für mit Azure Active Directory verbundene Geräte
  • Microsoft Teams: neue Funktionen für Privatnutzung
  • Widgets: Vollbild-Ansicht & neue Anwendungen
  • Quick Assist-App: Remote-Hilfe stark vereinfacht
  • Verbesserte Touch-Bedienung
  • Registerkarten in Notepad
  • Video-Bildschirmaufnahmen per Snipping-Tool
  • Suche im Task-Manager
  • Neuerungen in Bezug auf Barrierefreiheit
  • Neue Vorschläge für (sparsamere) Energieeinstellungen
  • Verteilung soll zum Patch-Day März 2023 abgeschlossen sein


Windows 11 Moments 2-Update Update mit Bing-KI und vollem Zugriff erhalten Siehe auch:

Windows 11, Windows Update, Microsoft Windows 11

Windows-Aktivierung und Co: Das müssen Sie zu den Seriennummern wissen

Bei jeder Neuinstallation des Betriebssystems den Produktschlüssel eingeben, das war einmal. Die Aktivierung von Windows geschieht heute in den meisten Fällen automatisch im Hintergrund, doch die Seriennummern spielen vielfach immer noch eine wichtige Rolle.

How-To

Windows 11 official brand sign on computer laptop display, business office table

Image: rawf8 / Shutterstock.com

Betriebssysteme und Anwendungen haben aus Sicht ihrer Hersteller gegenüber anderen Waren einen prinzipiellen Nachteil: Ohne Schutzmaßnahmen lassen sie sich problemlos und kostenlos vervielfältigen, der Kunde kann die Software einfach auf einem weiteren Computer installieren oder an andere weitergeben. Um dies bei kommerzieller Software zu verhindern, haben sich die Hersteller im Laufe der Zeit verschiedene Schutzmechanismen ausgedacht.

Einige Firmen vertrauen beispielsweise auf kopiergeschützte Hardware-Dongles, die am USB-Port angeschlossen sein müssen. Erst damit lässt sich das zugehörige Programm aufrufen. Die große Mehrheit verwendet jedoch Lizenzschlüssel, auch bekannt als Seriennummern oder wie bei Windows offiziell als Produktschlüssel beziehungs- weise „Product Key“ bezeichnet. Mit einem solchen Schlüssel weist sich der Kunde als rechtmäßiger Besitzer einer Lizenz für eine Software aus.

Ursprünglich sah das Verfahren so aus: Windows oder die Anwendung verlangten bei der Installation die Eingabe einer Buchstaben- und Zahlenkombination, eben des Produktschlüssels. Ein Algorithmus überprüfte, ob es sich um einen gültigen Code handelte, und gab die Installation frei.

Schnell entstanden im Internet gigantische Sammlungen mit Schlüsseln und Freischaltcodes für Software aller Art. Teilweise gaben Kunden ihre rechtmäßig erworbenen Schlüssel einfach weiter, teilweise knackten Hacker den Algorithmus, um neue Codes zu erzeugen. Da die Hersteller ihre Software aus Kostengründen oft gratis zum Download bereitstellten und lediglich für den Schlüssel Geld verlangten, war dem Lizenzmissbrauch Tür und Tor geöffnet.

Als Gegenmaßnahme setzt Microsoft seit Windows XP verschiedene Prüfverfahren beim Verteilen und Verifizieren seiner Produktschlüssel ein.

Windows zeigt am PC nur ein Teil des Produktschlüssel

Mit einem Kommandozeilenbefehl können Sie sich nur die letzten fünf Zeichen Ihres Produktschlüssels anzeigen lassen – mehr gibt Windows nicht preis.

Mit einem Kommandozeilenbefehl können Sie sich nur die letzten fünf Zeichen Ihres Produktschlüssels anzeigen lassen – mehr gibt Windows nicht preis.

IDG

Der Produktschlüssel von Windows besteht aus einer Kombination von 25 Ziffern und Buchstaben, zur besseren Übersicht in fünf Blöcke unterteilt. Die Schlüssel sehen je nach Version und Edition unterschiedlich aus. Es existieren sowohl Unterschiede zwischen Schlüsseln für Windows 8.x und 10 wie auch zwischen den Schlüsseln etwa für die Home- und Pro-Versionen von Windows 11.

Mit dem Bordwerkzeug von Windows können Sie sich nur einen Teil Ihres Produktschlüssels anzeigen lassen. Dazu verwenden Sie ein Tool für die Kommandozeile: Tippen Sie cmd ins Suchfenster der Taskleiste und klicken Sie auf den Treffer „Eingabeaufforderung“. Geben Sie nun

slmgr /dli

ein und drücken die Enter-Taste. Einen Moment später sehen Sie am Bildschirm die letzten fünf Zeichen des Produktschlüssels und den Lizenzstatus.

Auskunftsfreudiger ist Showkeyplus, alternativ können Sie das Tool auch aus dem Microsoft Store herunterladen und installieren. Das Programm zeigt neben dem Lizenzschlüssel unter anderem die Windows-Version sowie die Build-Nummer. Alternativ nennt es nach Eingabe eines Schlüssels die zugehörige Windows-Edition.

Die Freeware Showkeyplus wird auf Github weiterentwickelt und steht dort auch zum Download bereit. Alternativ laden Sie das Tool aus dem Microsoft Store.

Die Freeware Showkeyplus wird auf Github weiterentwickelt und steht dort auch zum Download bereit. Alternativ laden Sie das Tool aus dem Microsoft Store.

IDG

Microsoft arbeitet der Windows-Aktivierung mit drei Varianten

Doch wo liest Showkeyplus den Lizenzschlüssel aus? Jetzt wird es kompliziert, denn Windows lässt sich auf unterschiedliche Weise aktivieren: entweder über einen manuell eingegebenen Produktschlüssel, einen gerätespezifischen Schlüssel oder mithilfe einer digitalen Lizenz.

Windows-Installation: Welcher Lizenztyp auf dem PC?

Produktschüssel: Die Seriennummer erhalten Sie, wenn Sie das Betriebssystem bei einem Händler kaufen. Man nennt das eine Retail- Version, der Produktschlüssel steht in diesem Fall auf der Verpackung oder auf der DVD. Haben Sie Windows online als Download erworben, bekommen Sie den Schlüssel meist per E-Mail dazu. Diese Art von Product Key speichert Windows verschlüsselt in der Registry.

OEM-Version: Bei einer OEM-Version (Original Equipment Manufacturer: ein vorinstalliertes Windows auf einem Komplett-PC oder Notebook) steckt der Produktschlüssel fest im Uefi/Bios des Rechners. Beim ersten Start liest Windows ihn selbsttätig aus und übermittelt ihn per Internet an den Aktivierungsserver von Microsoft. Der Kunde erfährt weder, wie sein Schlüssel aussieht noch muss er sich um die Aktivierung kümmern. Eine OEM-Lizenz ist an die Hardware gebunden und kann nicht auf andere Rechner übertragen werden.

Bei einer OEM-Version präsentiert Showkeyplus neben dem einheitlichen Standard- auch den individuellen OEMSchlüssel für die installierte Version.

Bei einer OEM-Version präsentiert Showkeyplus neben dem einheitlichen Standard- auch den individuellen OEMSchlüssel für die installierte Version.

IDG

Digitale Lizenz: Viele Computer mit Windows 10 oder 11 verfügen auch über eine digitale Lizenz. Diese Variante bietet Microsoft seit Windows 10 an: Wer auf seinem PC zuvor bereits Windows 7, 8 oder 8.1 installiert hatte, kann seitdem kostenlos auf die jeweils aktuelle Version updaten. Das Betriebssystem sucht dazu bei der Installation nach einer der genannten Vorgängerversionen, liest den Schlüssel aus dem Bios aus oder fordert Sie zur Eingabe des Produktschlüssels auf. Dann geben Sie den Schlüssel für Windows 7 oder 8.x ein; er schaltet auch die Versionen 10 und 11 frei.

Außerdem berechnet das Betriebssystem aus den wichtigsten Hardwarekomponenten einen Hash-Wert, also eine Art Quersumme. Diesen Hash überträgt Windows zusammen mit dem Schlüssel auf einen Microsoft-Server. Bestätigt der Server die Gültigkeit des Schlüssels, speichert er die Daten als digitale Lizenz. Anschließend wird Windows im Hintergrund automatisch aktiviert.

Der Produktschlüssel von Windows 7 oder 8.x selbst liegt nicht auf dem Microsoft-Server, der Hash-Wert genügt für die Aktivierung. Windows erzeugt jedoch einen sogenannten generischen Schlüssel, der auf allen PCs in den Home- und Pro-Paketen identisch ist. Bei Windows Home lautet er YTMG3-N6DKC-DKB77-7M9GH-8HVX7, bei Pro ist es VK7JG-NPHTM-C97JM-9MPGT-3V66T. Dieser Schlüssel wird lokal auf der Festplatte gespeichert, für die Aktivierung des Betriebssystems eignet er sich nicht.

Das Upgrade von Windows 10 auf 11 läuft ebenfalls über die digitale Lizenz, in aller Regel lässt sich die neue Version ohne Eingabe eines Produktschlüssels installieren. Solange Sie keine grundlegenden Veränderungen an der Hardware vornehmen, etwa einen Tausch des Motherboards, aktiviert sich Windows automatisch über die digitale, auf dem Microsoft-Server gespeicherte Lizenz.

Vorsicht bei Billig-Lizenzen aus dem Netz

Auf Online-Marktplätzen findet man zahlreiche Händler, die Windows-Produktschlüssel für weniger als fünf Euro anbieten. Wer sich darauf einlässt, erhält zwar tatsächlich nach wenigen Sekunden eine E-Mail mit einem Schlüssel, der sich für eine Produktaktivierung eignet. Doch wie sind solche Angebote möglich?

Den Anbietern zufolge handelt es sich bei diesen Lizenzen um Produktschlüssel für Retail-Versionen, die die ursprünglichen Besitzer nicht mehr benötigen und daher freigegeben haben. Sie berufen sich dabei auf ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 2012, das den Verkauf gebrauchter Software erlaubt. Insoweit wäre rechtlich also alles in Ordnung.

Im Internet findet man Windows-Produktschlüssel für unter fünf Euro. Doch Vorsicht: Ob man damit tatsächlich eine Lizenz zur legalen Nutzung erhält, lässt sich oft nicht eindeutig klären.

IDG

Allerdings muss dazu vor dem Verkauf die zugehörige originale Windows-Version deaktiviert worden sein. Das lässt sich jedoch kaum überprüfen, da Microsoft technisch den Einsatz eines Produktschlüssels auf mehreren Rechnern zulässt. Die Doppelnutzung ist also möglich, rechtlich aber nicht erlaubt. Auch die erfolgreiche Aktivierung bedeutet keineswegs, dass der Käufer eine gültige Windows-Lizenz erworben hat.

Zudem ist nicht gesichert, dass die Mehrfachverwendung einer Lizenz dauerhaft möglich ist. Nach einem zukünftigen Upgrade kann es dem Käufer eines solchen Billigschlüssels passieren, dass Microsoft die fehlende Produktaktivierung anmahnt und Windows nur noch für eine Übergangsfrist funktioniert. Dann muss man einen legalen Retail-Schlüssel erwerben.

Verboten ist auch die gleichzeitige Verwendung einer Standardlizenz auf mehreren Rechnern. Das gilt übrigens auch, wenn man verschiedene Windows-Versionen mit demselben Product Key in einer virtuellen Maschine installiert: also beispielsweise Windows 10 und 11. In aller Regel geht Microsoft jedoch nicht gegen private Anwender vor. Unternehmen müssen dagegen mit einer Anzeige und Strafen rechnen.

Siehe auch: Windows-10-Lizenz legal für 10 Euro kaufen

Windows-Lizenz auf einen neuen Computer übertragen

In den Windows-Einstellungen rufen Sie den Status der Aktivierung ab: Hier ist die digitale Lizenz bereits mit dem Microsoft-Konto verknüpft; anderenfalls lässt sich dies ändern.

In den Windows-Einstellungen rufen Sie den Status der Aktivierung ab: Hier ist die digitale Lizenz bereits mit dem Microsoft-Konto verknüpft; anderenfalls lässt sich dies ändern.

IDG

Problematisch wird es, wenn Sie mit Ihrer Windows-Lizenz umziehen wollen. Haben Sie sich einen neuen Rechner inklusive Betriebssystem gekauft, ist alles in Ordnung. In diesem Fall haben Sie auch eine OEM-Lizenz erworben, die wie beschrieben mit dem neuen PC verknüpft ist.

Schwieriger liegt der Fall, sollten Sie sich selbst einen Computer zusammengeschraubt oder bei Ihrem alten Rechner das Motherboard ausgetauscht haben. Oft erkennt der Microsoft-Server die Hardware nicht mehr wieder und verweigert dann die Aktivierung. Was also tun?

Microsoft empfiehlt, für einen Umzug die digitale Lizenz mit Ihrem Microsoft-Konto zu verknüpfen. Windows legt dann eine Art Backup Ihrer Lizenzinformationen an und speichert diese in Ihrem Onlinekonto.

Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Windows-Lizenz bereits mit Ihrem Konto verbunden ist. Rufen Sie dazu im Startmenü die „Einstellungen“ auf, klicken auf „System –› Aktivierung“ und beim „Aktivierungsstatus“ auf den nach unten weisenden Pfeil. Wenn dort „Windows wurde durch eine digitale, mit Ihrem Microsoft-Konto verknüpfte Lizenz aktiviert“ steht, wurden die Lizenzinformationen bereits in Ihr Konto übertragen.

Lesen Sie dort hingegen „Windows wurde mit einer digitalen Lizenz aktiviert“, sind die Infos noch nicht online gespeichert. Falls gewünscht, stellen Sie zunächst sicher, dass Sie sich mit Administratorrechten und über Ihr Microsoft-Konto und nicht mit einem ein lokales Benutzerkonto am PC angemeldet haben. Danach klicken Sie auf „Einstellungen –› Aktivierung –› „Konto hinzufügen“, tippen die Anmeldeinformationen für Ihr Microsoft-Konto ein und fahren mit „Anmelden“ fort. Alles Weitere erledigt Windows, und danach finden Sie bei Ihrem „Aktivierungsstatus“ den zuvor zitierten Status.

Für die Installation auf dem neuen Rechner laden Sie Windows aus dem Internetherunter und erzeugen mit dem Media Creation Tool von Microsoft oder mit Rufus eine Boot-DVD oder einen bootfähigen USB-Stick. Installieren Sie das Betriebssystem und überspringen dabei zunächst die Eingabe des Produktschlüssels. Nun melden Sie sich als Administrator an, öffnen die Einstellungen und klicken auf „System –› Aktivierung –› Problembehandlung“. Nun sehen Sie den Hinweis, dass sich Windows nicht aktivieren lässt. Markieren Sie „Ich habe kürzlich die Gerätehardware geändert“, klicken auf „Weiter“ und melden sich bei Ihrem Microsoft-Konto an. In der folgenden Geräteliste wählen Sie den neuen Rechner aus und drücken die Schaltfläche „Aktivieren“. Damit weist Microsoft Ihre Windows-Lizenz dem neuen PC zu.

Hinweis: Beachten Sie bitte, dass Sie eine Lizenz immer nur auf eine identische Windows-Version übertragen können, also beispielsweise von Windows 11 Home auf eine andere Home-Installation von Windows 11.

Was sind OEM-Builder Lizenzen?

Im Microsoft Store erhalten Sie eine Retail-Lizenz für „Windows 11 Pro for Workstation“ für 199 Euro. Es handelt sich dabei um eine leicht aufgebohrte Version von Windows 11 Pro.

Im Microsoft Store erhalten Sie eine Retail-Lizenz für „Windows 11 Pro for Workstation“ für 199 Euro. Es handelt sich dabei um eine leicht aufgebohrte Version von Windows 11 Pro.

IDG

Windows 11 kostet in der leicht aufgebohrten Ausführung Windows Pro for Workstations im Microsoft Store 199 Euro. Viele Händler verkaufen jedoch diese System-Builder-Versionen für circa 90 bis 100 (Home) beziehungsweise 140 bis 150 Euro (Pro). Was steckt dahinter?

Microsoft bietet die System-Builder-Versionen kleineren PC-Herstellern an, um damit ihre Rechner bestücken zu können. Sie müssen das aber nicht, sondern dürfen das Betriebssystem ganz legal auch ohne Hardware verkaufen. Erkennbar sind diese Versionen an ihren einfach gestalteten Packungen, die PC-Hersteller sollen darauf ihre Logos platzieren können. Eine System-Builder-Version entspricht in Funktionalität, Aussehen und Upgrade-Fähigkeit den Retail-Varianten, nur leistet Microsoft wie auch bei anderen OEM- Versionen keinen Anwender-Support.

Roland Freist bearbeitet als freier IT-Fachjournalist Themen rund um Windows, Anwendungen, Netzwerke, Security und Internet.